Decke abhängen mit Holzkonstruktion
Alles was du zum Thema Decke abhängen wissen musst
Für den Bau einer abgehängten Decke benötigst du weder umfassende handwerkliche Erfahrung noch übermäßig viel Werkzeug. Stattdessen kannst du bereits mit wenigen Materialien und etwas Eigenleistung ein fantastisches Ergebnis erreichen. Dennoch solltest du dein Vorhaben stets vorab mit einem Profi besprechen. Denn nur der Experte kann die Tragfähigkeit der betroffenen Wände bestätigen.
Die Home DIY-Experten Mascha & Tobi von traumhausprojekt.runie verraten dir hier ihre Tipps & Tricks!
Euer Ratgeber
von Mascha und Tobi
Warum das Abhängen einer Decke sinnvoll ist
Häufig sind es optische Gründe, die Bauherren dazu verleiten Decken in einer Wohnung oder einem Haus abzuhängen. Niedrigere Decken können Gemütlichkeit erzeugen, Leitungen und Lüftungsrohre kaschieren oder das Ambiente in einem Raum verändern, ohne dass die Gebäudesubstanz bearbeiten werden muss. Zudem bietet sich eine abgehängte Decke aber auch optimal dazu an, effektiv Leuchten und Lampen wie Deckenspots oder eine indirekte Beleuchtung einzubauen.
Eine Deckenabhängung dient aber auch einer besseren Schallisolierung und Wärmedämmung. So können durch das Abhängen einer Decke gerade in sehr hohen Räumen das Volumen und somit nicht zuletzt die Heizkosten reduziert werden. Um eine Decke mit Trockenbau-Platten abzuhängen, muss zunächst die Unterkonstruktion an der vorhandenen Decke befestigt werden. Hierfür stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen kann mit vorgefertigten Metallprofilen und entsprechendem Zubehör gearbeitet werden. Zum anderen ist eine Unterkonstruktion aus Holz möglich. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir dir, wie du zum Decke abhängen eine einfache, aber effektive Unterkonstruktion aus Holz bauen kannst.
Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer
Kosten: je nach gewählten Materialien etwa 10€/qm für die Unterkonstruktion, 4-5€/qm für die Gipskartonplatten oder 10-20€/qm für Holzpaneele, eventuelle Zusatzkosten für Dämmmaterial
Dauer: Je nach Projektumfang etwa 1 Tag
Die Must Haves für dein Projekt
Es geht nichts über gutes Werkzeug
Materialien
- ➤ Latten (40 x 60 mm) in entsprechender Länge
- ➤ Schrauben (je nach Deckenaufbau etwa 140 mm)
- ➤ Dachpappe oder dünne Hölzer als Ausgleich
- ➤ Folie für die Dampfsperre (optional)
- ➤ Tackernadeln zur Anbringung der Dampfsperre (optional)
- ➤ Schalbretter (23 x 100 mm) in entsprechender Länge
- ➤ Schrauben für die Schalbretter (60 mm)
- ➤ Gipskartonplatten
- ➤ Gipskartonschrauben
- ➤ Gips-Spachtelmasse (bitte die Herstellerangaben beachten)
- ➤ Fugenband
- ➤ Abdichtungsband
- ➤ geeignetes Schleifpapier für Gips (120er-Körnung)
Hilfsmittel
- ➤ Leiter
- ➤ Wasserwaage
- ➤ Bleistift
- ➤ Metermaß
- ➤ Schnur
- ➤ Cuttermesser
- ➤ Eimer
- ➤ Spachtel
- ➤ Handschuhe
Ran an die Werkzeuge und los geht's!
Schritt für Schritt die Decke abhängen
Schritt 1: Unterkonstruktion für die Deckenabhängung
Zunächst musst du mit einem Bleistift die Einbauhöhe der Unterkonstruktion für die Deckenabhängung an der Wand einzeichnen. Damit die Deckenabhängung später korrekt angebracht werden kann, sollte dabei unbedingt darauf geachtet werden, dass die gewählten Latten waagerecht ausgerichtet werden.
Insbesondere beim Arbeiten in einem Altbau kann das eine Herausforderung sein. Umso wichtiger ist die Zuhilfenahme einer Wasserwaage.
Beginne nun damit die erste Latte mit einem Akku-Bohrschrauber zu befestigen. Die äußerste Latte deiner Unterkonstruktion sollte dabei mit etwa 20 cm Abstand von der Wand angebracht werden. Anschließend wird die nächste Latte in einem Abstand von 40 bis 50 cm angeschraubt. Je geringer der Abstand zwischen den Latten ist, umso stabiler ist am Ende die Holzkonstruktion.
Um die Montage der folgenden Holzlatten zu erleichtern, kannst du nun zusätzliche Schrauben an den Latten anbringen und horizontal eine Schnur spannen, die dir dabei hilft auf die nächsten Latten leichter in Waage anzubringen. Trotz dieser Hilfe lohnt es sich immer wieder mit der Wasserwaage nachzumessen. Unter Umständen müssen Unterschiede in der Deckenhöhe (wie beispielsweise in Altbauten) mit Hölzern oder Dachpappe ausgeglichen werden. Alternativ kann sich jedoch auch die Verwendung von Justierschrauben lohnen.
Schritt 2: Dampfsperre einbauen (optional)
Falls sich über dem gewählten Raum ein bereits gedämmter Bereich befindet, empfiehlt es sich eine sogenannte Dampfsperre einzubauen. Ob dies im Einzelfall nötig ist, sollte rechtzeitig mit einem Experten besprochen werden.
Um die Dampfsperre einzubauen, wird zunächst Folie mit einem Cuttermesser auf die Größe der Decke zugeschnitten. Mit Hilfe eines Tackers wird die Folie dann an die bereits befestigten Latten angebracht.
Anschließend müssen alle Tackerlöcher, sowie die Übergänge zwischen Folie und Wänden mit Kleber versiegelt werden. Dies dient dazu, dass später keine Feuchtigkeit von unten nach oben durch die Deckenabhängung dringt.
Schritt 3: Anbringung der Schalbretter
Bringe nun die Schalbretter auf den Latten an, sodass ein Raster entsteht, auf das die gewählten Gipskartonplatten geschraubt werden können.
Wichtig ist, den Abstand der Schalbretter so zu wählen, dass du die Deckenplatten später problemlos aufschrauben kannst. Für einen optimalen Halt sollten angrenzende Platten jeweils mittig auf den Schalbrettern aufliegen.
Schritt 4: Gipskartonplatten anbringen
Schneide gemäß dem gewählten Raster im vorherigen Schritt die Gipskartonplatten auf die gewünschte Größe zu und bringe sie mit Hilfe eines Akku-Trockenbohrschraubers an die Schalbretter an. Dafür solltest du geeignete Gipskartonschrauben nutzen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Statt Rigips-Platten können an dieser Stelle auch Holzpaneele für die Deckenabhängung genutzt werden.
Schritt 5: Gipskartonplatten verspachteln
Bereite die Spachtelmasse gemäß der Herstellerangaben per Hand oder mit einem Akku-Farbmörtelrührer in einem Eimer vor und trage sie dann mit einem geeigneten Spachtel auf die Stoßkanten und Schraublöcher der einzelnen Platten auf.
Dabei muss das Fugenband in die frische Spachtelmasse eingearbeitet werden. Noch bevor der bereits aufgetragene Gips getrocknet ist, wird das Fugenband dann mit einer zweiten Gipsschicht stabilisiert. Dieser Vorgang vermeidet außerdem, dass sich nach dem Trocknen Risse im Gips bilden.
Schritt 6: Abschleifen
Zum Abschluss musst du den getrockneten Gips mit einem Akku-Trockenbauschleifer oder einem Akku-Exzenterschleifer abschleifen. Bei Bedarf können Unebenheiten oder Löcher nun noch einmal mit Gips befüllt und anschließend erneut abgeschliffen werden.
Unser Fazit zum Decke abhängen in Eigenleistung
Wie du siehst, ist eine Trockenbau-Decke einfacher gebaut als gedacht. Auch wenn die aufwändige Unterkonstruktion im ersten Moment vielleicht abschrecken mag - die Vorteile eine abgehängten Decke überwiegen sicher und es ist eine einfache Methode, um als Bauherr einige Kosten zu sparen.