Hauswasserwerk - Was ist das eigentlich?
Ein Hauswasserwerk ist ein vielseitig einsetzbares Gerät, bestehend aus einer Jetpumpe, einem Druckbehälter und einer Drucksteuerung. Es befördert Wasser von der Entnahmestelle, zum Beispiel einem Brunnen oder einer Zisterne, zu den Verbrauchsstellen im Haus oder im Garten. Im Haus sind der Betrieb von Toilettenspülung oder Waschmaschine mit Brunnen‐ oder Regenwasser die häufigsten Anwendungen eines Hauswasserwerks. Im Garten nutzt man es beispielsweise zur Bewässerung von Pflanzen, zum Befüllen von Teichen oder für sonstige Reinigungsarbeiten.
Wie funktioniert ein Hauswasserwerk?
Das Wasser wird aus der Entnahmestelle gesaugt und in den Druckbehälter gepumpt. In diesem entsteht ein Puffer, wodurch das Hauswasserwerk mithilfe der Drucksteuerung stets einen konstanten Druck liefern kann. Der Pufferspeicher sorgt zudem dafür, dass das Hauswasserwerk nicht bei jeder Betätigung eines Verbrauchers anspringen muss. Dadurch wird das Material geschont und der Stromverbrauch gesenkt. Unterschieden werden Hauswasserwerke anhand ihrer technischen Kenndaten, wie die Fördermenge, die Förderhöhe oder das Druckbehältervolumen. Ein Beispiel für ein Hauswasserwerk mit soliden Werten ist das Einhell GE‐WW 9041 E. Ganz unabhängig davon ist der Druck als technischer Wert besonders hervorzuheben. Denn hierbei ist nicht der maximale Förderdruck, sondern der maximale Abschaltdruck entscheidend. Also der Punkt, an dem die Jetpumpe gemäß der Drucksteuerung aufhört den Druckbehälter weiter zu füllen. Ausgehend von diesem Wert, muss man stets auch einen Druckverlust von 1 bar je 10 Meter bei der Wahl des passenden Hauswasserwerks bedenken. Das ist besonders für den Einsatz in mehrgeschossigen Häusern wichtig.
Welche Gründe sprechen für ein Hauswasserwerk?
Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken und dem Bestreben nach Selbstversorgung geht dem Kauf eines Hauswasserwerks zumeist die Entscheidung voraus, Brunnen‐ oder Regenwasser als Alternative zum teuren Stadtwasser zu nutzen und somit Kosten zu sparen. Und das nicht zu Unrecht. Denn laut Statista verursacht allein die Toilettenspülung 27% des häuslichen Wasserverbrauchs. Hinzu kommen 12% für das Waschen von Wäsche und weitere 6% für Gartenbewässerung und Autopflege. Das ergibt zusammen ein durchschnittliches Einsparpotential von 45% des gesamten Trinkwasserverbrauchs.
Mit diesen Zahlen als Orientierung kann jeder anhand seiner Wasserabrechnung ausrechnen, wie viel Geld sich mit der Nutzung von Brunnen‐ oder Regenwasser durch ein Hauswasserwerk einsparen lässt.
Wann macht ein Hauswasserwerk für mich Sinn?
Ist das Einsparpotential beim Wasserverbrauch in Haus und Garten so hoch, dass sich die Investition in einen Brunnen oder eine Zisterne inkl. Hauswasserwerk und Zubehör innerhalb einiger Jahre amortisieren würde, macht dieser Schritt definitiv Sinn. Ob ein Hauswasserwerk die richtige Wahl für den Betrieb eines Brunnens oder einer Zisterne ist, hängt aber noch von weiteren Faktoren ab. So ist es empfehlenswert, nur Bohrbrunnen mit Hauswasserwerken zu betreiben. Für einen Rammbrunnen – die deutlich günstigere Brunnenvariante – ist die Leistung eines Hauswasserwerks meist zu hoch. Das hat dann eine stark verkürzte Lebensdauer des Brunnens zur Folge. Weiterhin sollte beachtet werden, dass die maximale Saughöhe für Hauswasserwerke generell bei 7–8 Metern liegt. Denn ab dieser Tiefe ist aus physikalischen Gründen kein Ansaugen von Wasser mehr möglich. Für Gegenden mit derart tiefem Grundwasserstand ist ein Hauswasserwerk daher keine Option. Dort hilft nur noch der Einsatz einer Tiefbrunnenpumpe.
Unabhängig von der Art der Brunnenpumpe muss bei Grundwasser auch auf die wenig beeinflussbare Wasserqualität geachtet werden. Denn im Fall von eisenhaltigem Wasser kann es trotz Eisenfilter zu unschönen Ablagerungen in der Toilette kommen. Und an den Betrieb einer Waschmaschine mit rostigem Brunnenwasser ist gar nicht erst zu denken. Auch bei der Nutzung einer Zisterne gibt es Einschränkungen. Denn bei der Verwendung von Regenwasser mit einem Hauswasserwerk kann es im Druckbehälter unter Luftabschluss zur Bildung von Bakterien und Keimen kommen. Der Betrieb einer Waschmaschine ist unter diesen Voraussetzungen ebenfalls nicht empfehlenswert. Alternativ bietet sich hier eine Tauchdruckpumpe an.
Welche weiteren Kosten kommen nach dem Kauf auf mich zu?
Gute Hauwasserwerke sind relativ wartungsfrei. Im Winter sollten sie frostfrei stehen und entleert sein. Ansonsten kommen neben den Stromkosten für den Betrieb nur die Kosten für die Membran im Druckbehälter hinzu, die etwa alle 2–3 Jahre ausgetauscht werden muss. Bei Brunnen benötigt man je nach Wasserqualität eventuell einen zusätzlichen Eisenfilter, welcher zur Reinigung meist nur rückgespült werden muss. Ein Eisenfilter ist daher nahezu wartungsfrei. Die Erfahrung zeigt, dass es wenig Sinn macht bei der Anschaffung eines Hauswasserwerks am falschen Ende zu sparen. Entscheidet man sich für die Investition in ein solides Modell, so hat man auch viele Jahre Freude an einem zuverlässigen Gerät.