Camper-Küche
DIY Camping-Projekt
Für unseren Mercedes-Benz Vito haben wir eine DIY-Camper-Küche gebaut. Die Küche befindet sich hinter der Trennwand des Vans und beinhaltet alles, was eine Camper-Küche so braucht. In dieser Bauanleitung gehen wir darauf ein, wie man einen Küchenblock in Leichtbauweise fertigt. Ihr könnt diese Bauanleitung für fast jedes Fahrzeug verwenden, denn die Küchen bestehen in Campern meistens aus ähnlichen Komponenten. Nur bei den Maßen gibt es selbstverständlich Unterschiede. Also, schnappt euch eure Werkzeuge und schon kann's losgehen!

Werkzeug & Material
Werkzeug
- Akkuschrauber
- Kappsäge
- Tischkreissäge
- Stichsäge
- Exzenterschleifer / Schleifblock
- Bandschleifer
- Akku-Nagler
- Oberfräse
- Winkelschleifer
- Poket Hole Jig (Bohrschablone)
- Leimzwingen
- Metallfeile
- Schraubzwingen
- Spachtel
- Winkel
- Bleistiftt
- Messwerkzeug wie Rollmeter
- Schleifpapier (120/240)
- Rostschutzgrundierung
- Express Leim
- Lacke und Öle für die Holzbehandlung (inkl. Pinsel und Lackierwalze)
Material
- ca. 6 m Fichten-/Tannenbalken gehobelt 28 mm x 28 mm
- ca. 14 m Fichten-/Tannenbalken gehobelt 26 mm x 45 mm
- 10 mm Pappelsperrholz circa 0,24 m²
- 8 mm Pappelsperrholz circa 2,3 m²
- 4 mm Pappelsperrholz circa 0,7 m²
- 18 mm Leimholzplatte Buche 830 x 450 + 830 x 15 + 435 x 20 [mm] (Küchenarbeitsplatte rechts)
- 18 mm Leimholzplatte Buche 610 x 450 + 610 x 15 [mm] (Küchenarbeitsplatte links)
- 18 mm Leimholzplatte Buche 470 x 370 [mm] (Ausziehtisch)
- 12 mm Seekieferplatte 600 mm x 420 mm (alternativ auch Birke o. Ä.)
- Vollauszug für Ausziehtisch (500 mm; 45 kg)
- Vollauszug für Schublade (350 mm; 25 kg)
- 4 x Aufschraubscharniere
- 4 x Aufschraubmagnete
- Klavierband (1200 mm)
- Schrauben (4 x 30), (4 x 45)
- Push-Locks und Riegel für Schublade, Ausziehtisch, Gaskasten und Arbeitsplatte über der Kühlbox
- Ausstattung für die Küche wie Spüle, Kocher, Kühlbox usw.
Bau der Küche
Für den Bau der Camper-Küche nutzen wir die Rahmenbauweise. Sie ist universell einsetzbar und lässt sich in jedem Camper umsetzen. Ihr baut ein tragendes Balkengestell um eure Bauteile herum und verbindet die Balken zu einem Grundgerüst. In diese Balkenkonstruktion lassen sich dann beliebig viele Fächer integrieren.
Die Form der Küche hängt davon ab, an welcher Stelle im Fahrzeug ihr die Küche baut und welche Komponenten (Wassertank, Kühlbox etc.) ihr für die Camper-Küche aussucht.
Schritt 1: Fertigung Balkengerüst
Die Küche in unserem Vito soll die komplette Breite des Laderaums einnehmen und eine angenehme Höhe haben, sodass man immer noch bequem an der Küchenarbeitsplatte kochen kann. Aufgrund dessen haben wir entschieden, dass die Küche von der Bodenplatte bis zur Oberkante der Arbeitsplatte eine Höhe von knapp 750 mm haben soll.
💡 Tipp
Wenn ihr euch nicht sicher seid, welche Höhe die Küche haben soll, dann stellt euch einfach einen Hocker ins Fahrzeug und probiert es aus. Man soll immer noch gut Geschirr abwaschen und bequem an der Arbeitsplatte kochen können.
Bei der Konstruktion des Grundgerüstes müsst ihr vorher schon überlegen, welche Geräte ihr in der Küche nutzen möchtet. Deshalb haben wir bereits vor dem Bau der Küche alle Komponenten in den Van gestellt und so die Aufteilung in der Küche geplant.
In unsere Vito Küche kommt ein 44 Liter großer Wassertank, der sich in der Küchenzeile links unten befinden soll. Darüber kommt die 39-Liter-große Kühlbox. Ganz rechts unten soll der Gaskasten platziert werden und dahinter ein Fach für einen 15 Liter großen Abwasserkanister.
Das mittlere Fach soll frei bleiben. Hier sollen später die Standheizung und die Elektrik hinkommen.
Wir nutzen für das Grundgerüst der Küche zwei unterschiedliche Balkendicken: Zum einen tragende Balken, welche eine Querschnittsfläche von 26 mm x 45 mm haben. Und zum anderen 28 mm x 28 mm Balken, welche den Platz in der Küche unterteilen.
💡 Tipp
Kauft am besten nur gehobelte Balken. So muss die Balkenoberfläche nicht mehr bearbeitet werden und ihr spart euch Arbeit und Zeit.
Als Erstes bauen wir den äußeren Rahmen der Küche aus dem 28 mm x 28 mm Balken. Dieses Balkengestell hat bei uns folgende Maße: Breite: 1450 mm, ungefähre Tiefe: 490 mm, Höhe: 735 mm. Da der Wassertank mit 44 Litern recht groß ausfällt, gibt dieser die Tiefe der Küche vor. Deshalb fassen wir ihn als Nächstes mit einem Balkengestell ein, sodass er sich bei der Fahrt nicht mehr bewegen kann.
Zum Ablängen der Balken nutzen wir eine Kappsäge. Zum Verbinden der Balken bohren wir zunächst mithilfe einer Bohrschablone schräge Löcher in das Endstück der Balken.
Auf jede Verbindungsstelle tragen wir etwas Leim auf und schrauben die Balken mit einem Akku-Bohrschrauber zusammen.

Je nachdem an welcher Stelle im Fahrzeug ihr die Küche platzieren wollt müsst ihr die Maße des Grundgerüstes anpassen. In unserem Vito wird die Küchenzeile direkt an die Trennwand gebaut. Die Trennwand bildet also die Rückwand der Küche.

Schritt 2: Bearbeiten der Trennwand
Normalerweise bauen wir die komplette Trennwand aus dem jeweiligen Fahrzeug aus und nutzen den Platz z. B. für einen drehbaren Sitz. In diesem kleinen Vito brauchen wir allerdings den Platz für die Küche. Wir entfernen jedoch das obere 4 Stück der Trennwand, weil wir einen Fluchtweg nach vorn schaffen wollen.
Bei einer Gefahrensituation soll es immer noch möglich sein aus dem Wohnraum nach vorn in den Fahrerraum zu flüchten. Deshalb lassen wir die Trennwand nur teilweise drinnen und bauen die Küche direkt davor.

Die Vito Trennwand hat eine stark geschwungene Form, weshalb es sehr schwer ist, diese Kontur mit einer Holzkonstruktion umzubauen. Allerdings hat man bei dieser Bauweise die beste Platzausnutzung in so einem kleinen Fahrzeug und die halbe Trennwand bietet außerdem zusätzlich Stabilität.
Wir bauen die Trennwand aus und schneiden sie in einer Höhe von 735 mm mit dem Winkelschleifer ab. Die Sägekante wird zudem mit einer Metallfeile entgratet und mit einer Rostschutzgrundierung behandelt. Danach wird die Trennwand wieder eingebaut.
Um die Trennwand mit der Küchenkonstruktion zu verbinden, bohren wir an die obere Trennwandkante einige Löcher. Später soll so die Trennwand mit der Balkenkonstruktion verbunden werden. Die Löcher müssen ebenfalls gegen Rost geschützt werden.

Durch die geschwungene Form der Trennwand müssen manche Balken der Küchenkonstruktion angepasst werden. Das hängt aber total von dem Fahrzeug und eurer Bauweise ab. Wir mussten ein paar Balken kürzen und an manchen Stellen auch etwas wegschleifen.
Zudem haben wir, bedingt durch die gewölbte Form der Trennwand, die Balken unter der Küchenarbeitsplatte an die Kontur der Trennwand angepasst. Jetzt modellieren wir mit weiteren Balkenkonstruktionen einzelne Fächer für die jeweiligen Komponenten. Wir fangen mit der Kühlbox an.
Schritt 3: Ebene für die Kühlbox
Die Kühlbox soll in diesem Vito über dem Wassertank stehen. Dafür bauen wir aus einem Balkenrahmen und einer 12 mm dicken Kieferplatte eine Ebene direkt über dem Wassertank. Auf diese Ebene wird anschließend die Kühlbox gestellt.
💡 Tipp
Wir haben auf die Ebene, auf der später die Kühlbox stehen soll, weitere Holzbalken geschraubt. Diese sollen die Kühlbox beim Fahren stabilisieren, damit sie nicht hin und her rutschten kann.

Schritt 4: Küchenarbeitsplatte
Bevor wir weitere Balken des Küchengrundgerüstes setzen, müssen wir uns im Klaren darüber sein, wie groß die Küchenarbeitsplatte werden soll und wie viel Platz die Spüle und der Kocher später einnehmen werden. Die Aufteilung auf der Küchenarbeitsplatte sieht bei uns wie folgt aus:

Der Gaskocher soll ganz rechts auf der Arbeitsplatte Platz finden. Die Spüle wird mit dem Wasserhahn links neben dem Gaskocher platziert. Der Platz über der Kühlbox soll komplett frei bleiben, denn dieses Stück der Arbeitsplatte soll klappbar gemacht werden, damit man die Kühlbox von oben öffnen kann.
⚠️ Achtung
Bei der Küchenhöhe muss unbedingt die Mindesthöhe vom Kocher zur oberen Verkleidung berücksichtigt werden. Das ist wichtig, damit beim Kochen die Verkleidung kein Feuer fängt. Mehr dazu steht in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Kochers.
Nachdem wir die Spüle und den Kocher ausgesucht haben, können wir mit den vorhandenen Maßen die Tiefe der Küchenarbeitsplatte planen.
Für die Küchenarbeitsplatte sägen wir eine 18 mm dicke Buchen-Leimholzplatte mit den Maßen von 830 mm x 450 mm mit der Tischkreissäge zurecht. Alternativ könnt ihr auch eine Stichsäge nehmen. Die Arbeitsplatte soll auf dem Balkengestell und auf der Trennwand aufliegen. Am besten soll die Arbeitsplatte über die Trennwand hinausschauen um sie so zu überdecken.
Da wir uns für das Kochen mit Gas im Vito entschieden haben, wird auf der Arbeitsplatte ein Gaskocher montiert. Dafür bohren wir mit dem Akkuschrauber ein Loch in die Küchenarbeitsplatte und sägen dann mit der Stichsäge das Loch für den Gaskocher aus. Die Dimensionen des Loches entnehmt ihr der Betriebsanleitung des ausgesuchten Kochers.
Später wird der Kocher in das Loch der Arbeitsplatte gesetzt und mittels Schrauben festgeklemmt.
💡 Tipp
Die Sitze sollten vor der Hitze des Kochers gut geschützt werden. Hier empfiehlt es sich einen Spritz-/Hitzeschutz an die Hinterkante der Küchenarbeitsplatte zu bauen. Hier gibt es ebenfalls Vorgaben, die der Bedienungsanleitung des Kochers entnommen werden können. Wir werden nach Fertigstellung aller Möbel einen Spritzschutz aus Holz montieren, den wir dann mit Keramikfliesen bekleben werden.

Die Spüle wollen wir von unten an die Arbeitsplatte kleben. Damit wir mit der Stichsäge das Loch aussägen können, bohren wir zuerst mit dem Akkuschrauber ein 10 mm Loch in die Arbeitsplatte. Nachdem das Loch für die Spüle ausgesägt ist, schleifen wir noch die Sägekanten mit einem Bandschleifer eben. Alternativ könnt ihr auch 80er und dann 240er Schleifpapier nehmen. Für den Wasserhahn bohren wir noch ein Loch neben der Spüle und befestigen ihn dann.

Damit der Ausbau am Ende nicht so schwer wird, verwenden wir für die rechte Küchenarbeitsplatte ein dünnes Leimholz (18 mm). Um die Optik einer dicken Arbeitsplatte zu bekommen, sägen wir einen 15 mm breiten Streifen aus Buchenholz zurecht und leimen diesen dann von unten an die vordere Kante der Arbeitsplatte. An die rechte untere Kante der Arbeitsplatte leimen wir einen 20 mm dicken Buchenholzstreifen.
⚠️ Achtung
Bei diesem Vorgang muss unbedingt beachtet werden, dass genug Leimzwingen verwendet werden.

Nach dem der Leim getrocknet ist, schleifen wir die Vorderkante der Küchenarbeitsplatte mit einem Bandschleifer eben. Mit der Oberfräse fräsen wir dann eine schöne Rundung in das Holz. Die Sägekanten von der Öffnung der Spüle fräsen wir ebenfalls rund.
Als Nächstes wird die Oberfläche der Arbeitsplatte mit einem Exzenterschleifer zunächst mit 120er-Körnung und dann mit 240er-Körnung schön glatt geschliffen. Der Gaskocher kann nun eingesetzt und die Spüle kann von unten an die Arbeitsplatte geklebt werden.
Die Arbeitsplatte befestigen wir erst zum Schluss an dem oberen Balken. Wir bohren aber schon die Löcher in die Balken. Durch diese kommen dann die Schrauben, welche die Arbeitsplatte am Grundgerüst befestigen sollen.

Jetzt fehlt nur noch die Arbeitsplatte über der Kühlbox. Sie soll als einzelne Platte an der Trennwand befestigt werden. Dafür sägen wir ein Stück Buchenholz mit den Maßen von 610 mm x 450 mm zurecht. Befestigt wird die Klappe mit einem Klavierband und Schrauben direkt an der oberen Kante der abgesägten Trennwand. Vorne doppeln wir die Arbeitsplatte ebenfalls auf. Es soll am Ende einheitlich aussehen.
Jetzt, wo die Arbeitsplatte fertig ist, können wir die restliche Unterteilung im Unterschrank machen.
Schritt 5: Der Gaskasten
Der Gaskasten muss so groß sein, dass mindestens eine Gasflasche, ein Druckregler und ein Gasschlauch hineinpassen. Hier haben wir ebenfalls ein Balkengestell (26 x 45) gezimmert und dieses mit 8 mm dickem Pappelsperrholz beplankt. Bei der Beplankung leimen wir die 8 mm dicken Pappelsperrholz-Platten an die Balken und nageln sie dann mithilfe des Akku-Naglers fest.
Die Front des Gaskastens bildet eine 8 mm dicke Pappel-Sperrholzplatte in die dann eine große Öffnung gesägt wird. Die Öffnung muss mindestens so groß sein, dass die Gasflasche hindurchpasst. Diese Frontplatte wird dann ebenfalls an das Balkengestell des Gaskastens geleimt und genagelt. Für die Tür des Gaskastens nehmen wir ebenfalls 8 mm dickes Pappelsperrholz und befestigen es anschließend mit einem Klavierband an der Frontplatte.

⚠️ Achtung
Beim Gaskasten und generell bei der Gasanlage im Wohnmobil gibt es sehr viel zu beachten. Da die weitere Beschreibung den Rahmen dieser Anleitung sprengen würde, gehen wir hier nicht näher darauf ein. Wir empfehlen euch auf jeden Fall, das Thema genau zu recherchieren.
Schritt 6: Fach für Abwasser
Hinter dem Gaskasten bauen wir ein Fach für den Abwasserkanister. Das erfolgt wieder mittels einer Balkenkonstruktion. Dabei folgen wir der Form der Trennwand und nutzen so jeden vorhandenen Zentimeter. Hier können die Maße bei jedem anders sein. Dabei ist es entscheidend welchen Abwasserkanister ihr wählt und was ihr sonst noch in diesem Fach unterbringen möchtet.

Für diese Balkenkonstruktion nutzen wir 26 x 45 dicke Balken und beplanken sie hinten mit 8 mm dickem Pappelsperrholz. Für die Klappe des Fachs nehmen wir ebenfalls 8 mm dickes Pappelsperrholz.
Die Klappe wird anschließend mit Scharnieren am Balken befestigt und durch Magnete geschlossen gehalten.
💡 Tipp
Um die Klappen zu verzieren, sägen wir zunächst aus 4 mm dünnem Pappelsperrholz 40 mm breite Streifen zurecht und leimen sie dann an den Rand der Klappe. So erhalten die Klappen eine schöne Optik im Landhausstil.
Schritt 7: Besteckschublade
Jede noch so kleine Küche braucht eine Besteckschublade. So ist natürlich auch in dieser Camper-Küche unter dem Gaskocher eine Besteckschublade verbaut.
⚠️ Achtung
Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass genug Platz zwischen Kocher und Schublade gelassen wird. Denn der Kocher kann von unten ganz schön heiß werden. Alternativ kann auch ein Hitzeschutzblech verbaut werden.
Die Schublade besteht aus 10 mm dickem Pappelsperrholz. Dafür sägen wir zuerst die Bodenplatte und die Seitenwände der Schublade zurecht. Damit wir die Schublade besser verleimen können, fräsen wir 5 mm tiefe und 5 mm breite Absätze in die Bodenplatte sowie in die Seitenwände der Schublade. An den Seitenwänden lassen wir beim Fräsen die obere Kante aus. Dann tragen wir auf den Absatz Leim auf und verspannen alles mit Schraubzwingen.
💡 Tipp
Mit der Spachtel kann man ganz einfach überschüssigen Leim aus Engstellen entfernen. Das erspart später das mühselige Wegschleifen des Leims.
Nach der Trocknung leimen wir an die rechte und linke Seitenwand der Schublade 10 mm dicke und 25 mm hohe Verstärkungen dran. An die Verstärkungen werden dann die Auszüge geschraubt. Durch die Verstärkung können wir längere Schrauben hineindrehen und die Auszüge halten besser.

Damit wir die Auszüge der Schublade am Küchengestell befestigen können, muss die Balkenkonstruktion erweitert werden. Dafür nehmen wir wieder 26 x 45 Balken und bauen daraus eine Konstruktion, bei der zwei Balken genau dort sind, wo die Auszüge befestigt werden müssen.

An diesem Balken befestigen wir dann die Außenschienen der Auszüge und können anschließend die Schublade einsetzen. Die Schublade ist absichtlich nicht so tief, da bei uns hinter der Schublade später die Gasleitungen zum Gaskocher gelegt werden.
Damit die Schublade auch optisch zum Rest passt, fertigen wir auch hier eine 8 mm dicke Blende und leimen 40 mm dünne Pappelsperrholzstreifen an den Rand. Diese Blende wird dann an die Front der Schublade geleimt.
💡 Tipp
Mit einem Push-Lock kann sich die Schublade während der Fahrt nicht versehentlich öffnen.
Schritt 8: Ausziehtisch
Jetzt kommt noch ein Ausziehtisch dazu. Dieser befindet sich räumlich unter der Besteckschublade und über dem Gaskasten.
Der Tisch soll Richtung Van-Schiebetür ausziehbar sein. Bei schönem Wetter kann der Tisch nach außen ausgezogen werden und so die Arbeitsfläche der Küche erweitern. Dafür nutzen wir wieder Vollauszüge.
Der Tisch besteht ebenfalls aus Buchen Leimholz und hat folgende Maße: 470 mm x 370 mm.
Die Auszüge sind relativ hoch und können deshalb nicht direkt an dem Buchenholz des Tisches befestigt werden. Deshalb Schrauben wir Balken unter die Tischplatte, an denen die Auszüge befestigt werden.

Um die Auszüge im Küchengrundgerüst anzubringen, sägen wir 26 x 45 Balken zurecht und schrauben diese dann an die vertikalen Balken im Küchengerüst. Damit die Front des Tisches zum Rest passt, fertigen wir auch hier eine Blende an und leimen und nageln sie von vorn an die Tischplatte.
💡 Tipp
Wir leimen fast jede Verbindung, da sich bei der Fahrt nichts mehr bewegen oder knarzen soll.
Schritt 9: Klappen & Blenden
Die Spüle nimmt in der Höhe bereits viel Platz ein, weshalb in diesem Bereich kein Platz für Fächer bleibt. Deshalb kommt nur eine Blende aus 8 mm dickem Pappelsperrholz vor die Spüle. Unter der Spüle bleibt das Fach für die Elektrik, die Standheizung sowie Wasser- und Abwasserleitungen zuerst einmal offen. Es fehlt nur noch eine Klappe für dieses Fach. Dafür sägen wir ein passendes 8 mm dickes Pappelsperrholzbrett zurecht und verzieren es wieder mit dünnen Pappelsperrholzstreifen.
Dann bringen wir die Tür mit zwei Scharnieren an dem Balken an. Durch Magnete wird die Tür bei der Fahrt geschlossen gehalten. Die linke Seite der Küche beplanken wir mit 4 mm dickem Pappelsperrholz. Was noch fehlt, ist eine Blende vor der Kühlbox. Da wir allerdings noch nicht wissen, wie hoch das Ausziehbett wird, werden wir diese Blende erst am Ende des Camper-Ausbaus fertigen.


Schritt 10: Holzbehandlung
Für das Streichen kann die kleine Küchenzeile einfach aus dem Fahrzeug getragen werden. Vor dem Lackieren brechen wir alle Kanten und spachteln alle Nagellöcher zu. Dann schleifen wir das Holz mit dem Exzenterschleifer mit 240er-Körnung. Danach folgt die Lackierung. Als Farbe kann man zum Beispiel wasserbasierte Lacke oder Ölwachsfarben nehmen.
💡 Tipp
Wir empfehlen das Holz zu behandeln, um es so vor Feuchtigkeit zu schützen.
Für die Küchenarbeitsplatte verwenden wir sehr gerne farbloses Hartwachsöl. Das sickert schön in das Buchenholz hinein und gibt dem Holz einen schönen Ton. Erst wenn alles gut getrocknet ist, sollte die Arbeitsplatte mit dem Balkengestell verschraubt werden. Die Trennwand kann dann ebenfalls mit dem hinteren Balken der Küchenkonstruktion verschraubt werden.
Fazit
Die Küche ist an die Gegebenheiten des Fahrzeugs und die Wahl der einzelnen Komponenten angepasst. Diese Bauweise kann aber in jedem Fahrzeug beliebig umgesetzt werden. Der große Vorteil ist die robuste Bauweise der Balkenkonstruktion und das geringe Gewicht der Küche. Ihr könnt das Projekt übrigens auch auf unserem YouTube-Channel verfolgen. Schaut gerne mal vorbei!
Wir wünschen viel Spaß und Erfolg beim Nachbauen!


Verwendete Geräte
Hier findest du die Einhell Geräte, die beim Bau des Hochbeet-Tors verwendet wurden.
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